1. Oktober 2004:
Eröffnung der Ausstellung "Embracing the New Century" mit
Kunst im 1st of October
2004: Opening of the exhibition "Embracing the New Century"
with artwork |
MOTTE Eulenstraße 43 22765 Hamburg Tel: 39 92 62-00 Fax: 39 92 62-11 |
Rede
von Michael Wendt (Geschäftsführer des Stadtteilkulturzentrums
MOTTE e. V.) zur Eröffnung der Ausstellung
"Embracing the New Century" im Altonaer Rathaus am 1. Oktober. 2004 Thema: Partnerschaften und Kooperation(en) im Kulturaustausch Mein
Hintergrund: Hier in Altona verbinden viele Partner ihre Beiträge zu stadtteilübergreifenden Projekten, um Lebenswelten zusammen zu führen, damit immer wieder andere Möglichkeiten zur Wahrnehmung von Kunst entstehen. Vor allem die Stadtteilpartnerschaften nach Hirano (Osaka) und Mokujima (Sumida/Tokio) des Deutsch-Japanischen Dialogs gaben uns hier in Ottensen starke und intensive Impulse für unsere Arbeit. Gegenseitige Besuche waren stets durch das Wirken von Künstlerinnen und Künstlern mitgeprägt. Ähnliche Stadtteilpartnerschaften könnten nun auch in die VR China entstehen. Mit seinen diesjährigen Ausstellungen in HH-Harburg zum Projekt Chinator (www.chinator.info, Vorschläge chinesischer StudentInnen zu Kunst im öffentlichen Raum im Binnenhafen Harburg), der umfangreichen Ausstellung im EKZ Mercado zu überwiegend eigenen Werken sowie Teilen der erst gen. Ausstellung und jetzt dieser hier im Altonaer Rathaus unterstützt Ulf Ludzuweit Austauschbesuche von Künstlern und den Aufbau solcher Partnerschaften. Ottenser Kontakte bestehen bereits in diverse Länder, doch hat es sich gezeigt, dass erst eine gewisse Kontinuität Kulturtransfers verspricht. Und es braucht einen langen Atem der Beteiligten sowie breite – vor allem auch – finanzielle Unterstützung. Von einander lernen, sich inspirieren lassen und sich in andere Welten hinein fühlen. Dies hat einen ganz besonderen Reiz, wenn die Entfernung voneinander so groß ist, wie z.B. auch in die VR China. Es ist nicht nur das Fremde und die damit einhergehende Neugier die uns treibt. Vieles wird ja schnell vertraut und verliert an Spannung, doch bleibt es dennoch das Andere, was uns bewegt und vorantreibt. Zumal, wenn wir in einem anderen Land Veränderungen und Entwicklungen verfolgen und durch eigene Erfahrungen nachvollziehen können. Dann passiert etwas mit uns. Und zwar in doppelter Hinsicht. Zum einen lernen wir das Andere zu verstehen und es wächst etwas zusammen. Zum anderen erleben wir oft Irritationen daheim, weil unsere Botschaften nur schwer verstanden werden. Ulf Ludzuweit hat sich von der chinesischen Kultur inspirieren lassen. Seine Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern dort sind bereits über 15 Jahre alt. Freundschaften sind entstanden. Auch zu den beiden Künstlern, deren Werke wir hier heute betrachten können. Zu den Werken von Prof. Liu Kemin und Prof. Yin Jia, sowie zu seinem Plakatentwurf, den Skizzen und dem Kopffüßler werden wir vom Künstler Ulf Ludzuweit etwas erfahren. Ich möchte noch näher auf die Verbindungen untereinander eingehen, wenn aus kontinuierlichen Kontakten heraus gemeinsame Projekte entstehen, die mehr Verbindlichkeit einfordern. Gemeint sind Kooperationen als sichtbare Ergebnisse der Verbundenheit untereinander. Und wie in diesem konkreten Fall ist es die Interessensgemeinschaft der Künstler und ihrer Partner, die es ermöglicht, dass diese Ausstellung zustande kommen konnte. Kunst chinesischer Künstler soll hier in Altona zum besseren Verständnis der chinesischen Kultur beitragen. Die Ausstellung trägt den Titel: Embracing the New Century. Es geht also um Chinas eigenständigen Weg in die Moderne. Und es ist das Anliegen von Ulf Ludzuweit, dieses hier zu vermitteln. Dabei ist es ihm nach seiner dritten Ausstellung seit 2000 in Altona besonders wichtig gewesen, hier im Altonaer Rathaus auszustellen. Auf der Suche nach immer neuen Orten für die Kunst und deren Präsentation, dort, wo heute Kommunikation im öffentlichen Raum statt findet, ergeben sich für viele Menschen eher Begegnungen mit der Kunst. Es werden somit Menschen erreicht, die ansonsten aus gesellschaftlichen Gründen nur begrenzten oder gar keinen Zugang dazu haben. Ihnen bliebe Kunst sonst verschlossen. Umso mehr freut
es mich heute hier zu sein. Denn zu Beginn des Jahres hatte das Altonaer
Rathaus bereits hohen Besuch aus dem Konsulat-Corps der VR China sowie
den Hamburger Bürgermeister zu Gast. Es fand eine Vorstellung der
gegenseitigen Interessen statt. Das Künstlerhaus FRISE in der Arnoldstraße besitzt ein Atelier für solche Künstleraufenthalte und hat aktuell durch den Besuch einer Künstlerin in der VR China zudem eigene Kontakte. Daraus bahnt sich bereits die nächste Kooperationsebene zwischen den Künstlern hier und den Möglichkeiten zu Besuchen von dort konkret an, und zwar in Form von unterstützenden Stadt-(teil)partnerschaften, die wir hier von Ottensen aus vorbereiten wollen. Diese könnten wiederum über die altonale und das neue Teilkonzept, der alljährlichen Einbindung einer Kooperation mit jeweils einem anderen Land, ganz offiziellen Charakter bekommen und diese Austauschkontakte realisieren helfen. Es geht dabei auch um den Kulturtransfer in beide Richtungen. Darüber hinaus bahnt sich eine ebenfalls neue Kooperation zwischen Ulf Ludzuweit und der TU Harburg, Fachbereich Stadtplanung an. Hier sollen die Fäden der Studenten aus der VR China zu Kunst im öffentlichen Raum im Harburger Binnenhafen aufgenommen und weiter entwickelt werden. Diese Ausstellung und die Arbeit von Ulf Ludzuweit sind eine Impulsgebung für Altona, um zu weiteren Kontakten in die VR China und damit möglicherweise alsbald zu Künstleraustauschen zu kommen. Über ihre tatkräftige Unterstützung würde ich mich sehr freuen. Michael Wendt, 1.
10. 2004 |
Plakat zur Ankündigung der Ausstellung
Poster for announcing the exhibition